News

Stephen Englishs Analyse zum Gaerene Spanien Lauf

Thursday, 13 October 2016 09:53 GMT

Der WorldSBK.com Kommentator Stephen English analysiert das bevorstehende Wochenende in Jerez. 

Andalusien war schon immer eines der weltberühmtesten Schlachtfelder Europas. Es war immer der Zugang zum Mittelmeer und egal, ob es die Römer, die Almohaden oder verschiedene spanische Krieger waren: Alle wollten diese Region dominieren und haben. Dieses Wochenende ist das nicht anders, denn der Kampf um die Superbike-Weltmeisterschaft 2016 könnte in Jerez entschieden werden.

Letztes Jahr konnte Jonathan Rea in Jerez seinen ersten WorldSBK-Titel gewinnen. Der Nordire muss seine Führung dieses Jahr nur noch um zwei Punkte auf Tom Sykes ausbauen, um seine Krone erfolgreich zu verteidigen. Dieses Jahr aber war Rea um einiges mehr gefordert, als in der vorigen Saison. Doch er konnte sich immer an alles am besten anpassen und kommt mit 48 Punkten Vorsprung zur vorletzten Saisonstation.

Während Rea letztes Jahr nahezu nach Belieben dominierte, war er 2016 einiges mehr gefordert. Und auch wenn er seit dem Saisonauftakt die WM-Führung inne hatte war es eine schwierige Saison. Die Kawasaki ist dieses Jahr ein ganz anderes Tier, als in der letzten Saison und Rea hatte in einigen Rennen nicht das Glück, viel genießen zu können. Ein Mal waren es Getriebe-Probleme, dann kamen auch Stürze dazu. Trotzdem war Rea top in Form und steht nun kurz vor seinem zweiten Titel.

Wenn Rea den Titel holt, wird er zum ersten Fahrer seit "King" Carl Fogarty, der seine WM-Krone verteidigen kann. Damit würde er zur WorldSBK-Legende.

Doch wie sieht es bei den anderen Fahrern aus? Einer, der 2016 besonders überrascht hat, ist Leon Camier. Der Engländer ist das ganze Jahr über stark gefahren und konnten endlich sein Talent so unter Beweis stellen, wie er es verdient. Viele haben ihn unterschätzt, aber die Ergebnisse mit der MV Agusta haben das klarerweise geändert. Und er wird zurecht für seine Leistungen gefeiert.

Der italienische Hersteller jagt zwar noch seinem ersten WorldSBK-Podest hinter her, doch Camier bringt sie immer weiter in diese Richtung. In Magny-Cours wäre das undenkbare schon fast passiert. Camier hat die Entwicklungsarbeit vorangetrieben und das ganze Jahr über beeindruckt und auch wenn sicher noch viel abzuarbeiten ist, darf man sich hier schon auf 2017 freuen. Camier, dessen Zukunft noch nicht bestätigt ist, hat sich in den letzten zwei Jahren wieder einen Namen gemacht und ist im Fahrerlager ein gefragter Mann.

Als Camier 2009 die British Superbike Meisterschaft dominierte und unglaubliche 19 Rennen gewann, waren die Erwartungen an seinen Aufstieg in die WorldSBK logischerweise extrem hoch. Aus verschiedenen Gründen aber konnte er sein Potenzial nicht konstant zeigen. Dieses Jahr aber hat er mit der MV sein Talent Woche für Woche gezeigt und groß geglänzt.